Giacinto Scelsi (1905–1988) – Klang als Offenbarung
Giacinto Scelsi war eine der rätselhaftesten und radikalsten Persönlichkeiten der Musik des 20. Jahrhunderts. Geboren 1905 in La Spezia, Italien, entwickelte er eine kompositorische Sprache, die sich von traditionellen Strukturen löste und stattdessen den Klang selbst ins Zentrum stellte. Scelsi verstand Musik nicht als Abfolge von Tönen, sondern als Erforschung ihrer inneren Schwingungen und mikroskopischen Veränderungen – eine Idee, die er durch seine Beschäftigung mit östlicher Philosophie und Mystik vertiefte.
In den 1950er-Jahren erlitt Scelsi eine persönliche Krise, aus der er durch eine fast meditative Beschäftigung mit einzelnen Tönen wieder herausfand. Diese Phase führte zu seiner einzigartigen kompositorischen Technik: Er improvisierte auf dem Klavier oder Ondioline, nahm seine Klangerkundungen auf und ließ sie anschließend von Assistent*innen notieren. Werke wie Quattro pezzi su una nota sola (1959) oder die Streichquartette sind Ausdruck dieser kompromisslosen Konzentration auf mikrotonale Nuancen und Klangfarbenverschiebungen.
Lange Zeit blieb Scelsis Werk im Schatten der Musikgeschichte, oft als exzentrisch oder hermetisch missverstanden. Erst in den 1980er-Jahren wurde seine Musik durch Interpreten wie das Arditti Quartet oder den Dirigenten Hans Zender breiter rezipiert. Heute gilt er als Pionier der spektralen Musik, als Visionär, der den Klang als Offenbarung begriff und dessen Tiefendimensionen auslotete wie kaum ein anderer. Seine Musik ist keine, die sich mit einer konventionellen Partitur erfassen lässt – sie ist eine Erfahrung, ein Ereignis im Raum und in der Zeit. In diesem Sinne bleibt Scelsi ein Komponist, der das Hören selbst neu definiert hat.
Giacinto Scelsi war eine der rätselhaftesten und radikalsten Persönlichkeiten der Musik des 20. Jahrhunderts. Geboren 1905 in La Spezia, Italien, entwickelte er eine kompositorische Sprache, die sich von traditionellen Strukturen löste und stattdessen den Klang selbst ins Zentrum stellte. Scelsi verstand Musik nicht als Abfolge von Tönen, sondern als Erforschung ihrer inneren Schwingungen und mikroskopischen Veränderungen – eine Idee, die er durch seine Beschäftigung mit östlicher Philosophie und Mystik vertiefte.
In den 1950er-Jahren erlitt Scelsi eine persönliche Krise, aus der er durch eine fast meditative Beschäftigung mit einzelnen Tönen wieder herausfand. Diese Phase führte zu seiner einzigartigen kompositorischen Technik: Er improvisierte auf dem Klavier oder Ondioline, nahm seine Klangerkundungen auf und ließ sie anschließend von Assistent*innen notieren. Werke wie Quattro pezzi su una nota sola (1959) oder die Streichquartette sind Ausdruck dieser kompromisslosen Konzentration auf mikrotonale Nuancen und Klangfarbenverschiebungen.
Lange Zeit blieb Scelsis Werk im Schatten der Musikgeschichte, oft als exzentrisch oder hermetisch missverstanden. Erst in den 1980er-Jahren wurde seine Musik durch Interpreten wie das Arditti Quartet oder den Dirigenten Hans Zender breiter rezipiert. Heute gilt er als Pionier der spektralen Musik, als Visionär, der den Klang als Offenbarung begriff und dessen Tiefendimensionen auslotete wie kaum ein anderer. Seine Musik ist keine, die sich mit einer konventionellen Partitur erfassen lässt – sie ist eine Erfahrung, ein Ereignis im Raum und in der Zeit. In diesem Sinne bleibt Scelsi ein Komponist, der das Hören selbst neu definiert hat.