Nikolaus Brass (*1949 in Lindau am Bodensee) studierte zunächst Medizin in München, Glasgow und Berlin. Parallel kompositorische Studien in München, Berlin und Hannover. Langjährige berufliche Tätigkeit als Redakteur eines medizinisch-wissenschaftlichen Verlags. Veröffentlichte Kompositionen und Aufführungen bei nationalen und internationalen Festivals der Neuen Musik seit den 1980er Jahren. Zahlreiche Rundfunkproduktionen seiner Werke und CD-Veröffentlichungen sowie Features über seine Musik in verschiedenen Rundfunkanstalten. Umfangreicher Werkkatalog mit Vokal-, Orchester-, und Kammermusik und in den letzten Jahren auch Musik für das Musiktheater: Sommertag – Kammermusiktheater in Raum (Münchner Biennale für Neues Musiktheater 2014, Ultraschall-Festival 2015, Neuinszenierung an der Staatsoper unter den Linden 2018) und Die Vorübergehenden (Bayerische Staatsoper 2018). Neben reinen Orchesterwerken zahlreiche Werke für Stimme(n) in verschiedenen Besetzungen, u. a. Stimme und Tod für 7 Stimmen (UA Eclat-festival Stuttgart 2011), Der Garten für 4 Männerstimmen und Orchester (UA 2012 München, musica viva), fallacies of hope – deutsches requiem für 32 Stimmen in 4 Gruppen mit Textprojektionen aus dem Roman von Peter Weiss: Ästhetik des Widerstands (UA Eclat-festival 2014, Stuttgart) oder Der goldene Steig – eine Erzählung für Sopran und Orchester mit einem Text aus Peter Kurzecks Roman: Oktober und wer wir selbst sind (Uraufführung bei der musica viva, München, 2016). 2019 entstand im Auftrag des ORF die Komposition: Wieviel Heimat braucht der Mensch für einen Sprecher und Orchester mit dem gleichnamigen Text von Jean Amery. Im Corona-lockdown 2020/21 entstand: SEI SOLO – coronaseries: Sechs Partiten für Violine solo. Neben der kompositorischen Arbeit zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und essayistische Beiträge für den Bayerischen Rundfunk. 2019 erschien bei Schott „Nikolaus Brass: Texte – Gespräche, Essays, Werkkommentare. Brass ist seit 2014 Mitglied der Bayerischen Akademie der schönen Künste und seit 2021 Direktor deren Musikabteilung und seit 2018 Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und der Künste, seit 2022 ist Brass auch Mitglied der Akademie der Künste, Berlin. Brass lebt seit 2017 wieder in seiner Geburtsstadt Lindau am Bodensee.