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Aribert Reimann

Foto: Aldus Rietveld
Aribert Reimann (1936-2024)

Aribert Reimann war einer der bedeutendsten deutschen Komponisten der Gegenwart, bekannt vor allem für seine ausdrucksstarken Opern und subtilen Vertonungen literarischer Stoffe. Der gebürtige Berliner zeigte schon früh eine außergewöhnliche musikalische Begabung und erhielt bereits als Jugendlicher Kompositionsunterricht. Später studierte er Komposition, Klavier und Musikwissenschaft an der Berliner Hochschule für Musik (heute UdK).

Reimanns Schaffen ist geprägt von einer tiefen Auseinandersetzung mit der menschlichen Stimme, die er mit einem einzigartigen Gespür für dramatische Intensität einsetzt. International bekannt wurde er mit seiner Oper Lear (1978), einer radikalen und klanglich dichten Vertonung von Shakespeares Tragödie. Weitere zentrale Werke sind Medea (2010) nach Franz Grillparzer und L’Invisible (2017) nach Texten von Maeterlinck.

Neben seiner Tätigkeit als Komponist arbeitet Reimann auch als Pianist, Liedbegleiter und Dozent für Liedinterpretation. Seine Musik verbindet avancierte Harmonik mit klanglicher Sensibilität und emotionaler Tiefe. Besonders in seinen späten Werken suchte er nach neuen Ausdrucksformen jenseits der traditionellen Operntradition.

Für sein Schaffen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und den Ernst von Siemens Musikpreis.

Sein Werk bleibt ein wichtiger Bezugspunkt für das zeitgenössische Musiktheater – kompromisslos, visionär und von existenzieller Kraft.
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