Neue Musik in Hitzacker (Elbe)

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Foto: Johannes Lins

Hugo Vasco Reis

Communication 16.7 Hertz

Communication 16.7 Hertz, für Klavier und Schlagzeug, ist ein Werk für Schlagzeug und Klavier, die auf Feldaufnahmen im Zürich HB (Zürcher Hauptbahnhof) basiert ist. Beim Anhören und Analysieren dieser Feldaufnahmen fiel mir auf, dass eine konstante Frequenz von 16,7 Hertz herrschte. Ich konnte diese Frequenz vor Ort nicht hören, aber sie war durch Programme zur Spektralanalyse deutlich sichtbar. Dann fiel mir auf, dass am 16. Oktober 1995 um 12:00 Uhr die Zielfrequenz des deutschen, österreichischen und schweizerischen Bahnstromnetzes auf 16,7 Hertz geändert wurde.

Man kann sagen, dass die Bahnlinien in diesen Ländern über diese Frequenz kommunizieren. Das Thema wurde für das Stück „Communication 16.7 Hertz“ festgelegt, bei dem es nicht darum geht, Klänge darzustellen, sondern vielmehr zu vermitteln und das Risiko der Subjektivität einzugehen, indem metaphorische Klangfiguren für Klangereignisse vorgeschlagen werden, die in Zürich HB koexistieren. In diesem Stück kann die Vermittlung von Klängen, um Alvin Lucier aus „Memory Space“ zu zitieren, „(…) zu einem Eindruck werden, manchmal überraschend klar, manchmal verloren im Nebel (…)“.

Wie ein Foto ist auch der Ton aus einer bestehenden Realität eingefangen und vor allem ein intimes Erlebnis der Unmittelbarkeit.

vita
Hugo Vasco Reis (Lissabon, 1981) ist ein Komponist und Forscher mit Sitz in Zürich und Porto. Seine künstlerische Praxis erstreckt sich auf akustische Musik, elektroakustische Musik und Klanginstallationen und arbeitet mit Musikern, bildenden und bildenden Künstlern zusammen, die seine Werke regelmäßig in ganz Europa aufführen.

Er veröffentlichte sieben monografische Alben, die von SPA und GDA als bestes Werk klassischer Musik nominiert wurden. Seine Stücke wurden in mehreren nationalen und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet oder ausgewählt.

Zu seinen jüngsten Kompositionen gehört eine Untersuchung hörbarer Phänomene, in denen er sich den Formen des Zuhörens und der Vermittlung nähert, mit dem Ziel, scheinbar stille Klänge in die künstlerische Praxis einzubeziehen.

Derzeit ist er Doktorand an der Kunstuniversität Graz (Österreich). Er studierte Komposition bei Isabel Mundry an der Zürcher Hochschule der Künste (Zürich, Schweiz), als Inhaber der Fondation Nicati- de Luze, bei Mark André und Stefan Prins an der Hochschule für Musik Dresden (Dresden, Deutschland) und bei António Pinho Vargas, Luís Tinoco und Sérgio Azevedo an der Escola Superior de Música de Lisboa (Lissabon). Er hatte Privatunterricht und Meisterkurse unter anderem bei den Komponist:innen Toshio Hosokawa, Chaya Czernowin, Hans Tutschku, Dieter Ammann, Franck Bedrossian, Barry Truax, Zigmunt Krauze, Åke Parmerud, Carola Bauckholt, Klaus Lang und Peter Ablinger.

Seine Werke wurden vom portugiesischen Kulturministerium, DGArtes, Antena 2, Câmara Municipal de Lisboa, SPAutores, GDA, Coro Setúbal Voz, Síntese GMC, Musicamera, Borealis Ensemble, MPMP, Duo Sigma, Arte no Tempo und der ZHdK-Stiftung unterstützt, sowie von Momento Foundation, Graf- Fonds, Gaudeamus, KWDS, Trio Elogio, GMCL, Vertixe Sonora, Collective Lovemusic, QCC String Quartet, Trio Piazzolla Lisboa und Orchestra della Svizzera Italiana.

Seine Partituren werden vom MIC.PT – Portugiesisches Musikforschungs- und Informationszentrum herausgegeben.

Außerdem studierte er portugiesische Gitarre am Konservatorium für Musik in Porto und in der Privatklasse von Pedro Caldeira Cabral. Er ist Bauingenieur, übt diesen Beruf jedoch derzeit nicht aus.