Matthias Kaul

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Kaul studierte nach dem Abitur Schlagzeug an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und war fünf Jahre lang Mitglied des Hamburger Instrumentalensembles Hinz & Kunst. Anschließend und teilweise auch schon während seines Studiums wirkte er gastweise als Schlagzeuger bei mehreren norddeutschen Symphonieorchestern mit. Zwischen 1977 und 1980 bereiste er Afrika, um die traditionelle Musik verschiedener Volksstämme (Xhosa, Samburu und Maasai) zu studieren. Im Jahre 1983 gründete er das Ensemble L’art pour l’art. Ab 1987 spielte er bei zahlreichen Radioaufnahmen und Festivals Perkussionsinstrumente und Glasharmonika und erschien auf CDs mit eigenen Werken und Kompositionen anderer Komponisten wie Alvin Lucier, John Cage, Vinko Gobokar und Christian Wolff. Als Improvisator spielte er ab 1990 im Duo mit dem amerikanischen Geiger Malcolm Goldstein. Er war der Erfinder zahlreicher Instrumente, darunter die Matthias Kaul-„Overtonedrum“ sowie die Oberton-Triangel. „Er baute dabei nicht nur eigene und oft sehr skurrile Instrumente, sondern brachte auch banale Alltagsgegenstände zum Klingen.“ Gemeinsam mit seiner Frau, der Flötistin Astrid Schmeling, gründete er 1999 die Kinderkompositionsklasse Winsen. Im Jahr 2018 wurde er als Mitglied in die Freie Akademie der Künste in Hamburg aufgenommen. Matthias Kaul starb im Alter von 71 Jahren „mitten in der Arbeit an einem fast vollendeten Werk“ für das Projekt „Sternbild: Mensch“ des „KlangForum Heidelberg“.