Skip to content

Foto: Michaela Hanf

EARTH DAY 2025 – Warum wir aufhören sollten, von «Umwelt» zu sprechen

Liebe Freundinnen und Freunde,

zum Earth Day ist vielerorts wieder vom Schutz der Umwelt die Rede.
Aber vielleicht liegt genau hier ein Denkfehler: Wir sprechen von Umwelt, obwohl wir eigentlich Mitwelt meinen.

Was ist der Unterschied?

Umwelt ist das, was uns umgibt. Außen. Entfernt. Etwas, das wir betrachten, gestalten – oder nutzen. Etwas, das nicht wir sind.

Mitwelt dagegen beschreibt nicht das, was außerhalb von uns liegt, sondern das, worin wir gemeinsam existieren – als Teil eines komplexen, lebendigen Netzwerks. Die Mitwelt ist Beziehung. Miteinander. Gegenseitige Abhängigkeit.

Der moderne Mensch hat sich Stück für Stück aus diesem Gefüge herausdefiniert.
Wir leben klimatisiert, bewegen uns – bestenfalls elektrisch – durch versiegelte Städte und konsumieren global, während das Insektensterben vor der eigenen Tür kaum noch auffällt.

Wir reden von «der Umwelt», als wären wir Beobachter – nicht Beteiligte.

Diese Entfremdung ist tief verankert:

  • in einer Kultur, die «Natur» als Gegensatz zum Menschlichen versteht,
  • in einem Wirtschaftssystem, das natürliche Grenzen oft ignoriert,
  • in Technologien, die uns aus biologischen Rhythmen herauslösen.

Was wir heute erleben – Klimakrise, Artensterben, Wasserknappheit – ist kein abstraktes Signal von außen. Es ist das Echo einer Mitwelt, die aus dem Gleichgewicht geraten ist – durch unser Zutun.

In diesem Sinne kann der Earth Day mehr sein als ein symbolischer Aktionstag. Vielleicht ist er eine Einladung, etwas wieder zu entdecken: Verbindung.

Nicht: «die Umwelt schützen». Sondern: Mitwelt leben – mit Achtsamkeit, Verantwortung und einer veränderten Perspektive auf das Ganze.

Was daraus konkret entstehen kann, bleibt individuell. – Vielleicht sind es kleine erste Schritte:

  • Erde spüren: Draußen sein. Ohne Funktion. Einfach sehen, fühlen, hören und riechen.
  • Kreise schließen: Bewusster konsumieren, weniger kaufen. Reparieren statt ersetzen. Nicht alles Machbare ist sinnvoll.
  • Mitwelt denken: Nicht nur, was mir nutzt – sondern auch, was das Leben um mich herum braucht.
  • Stimme erheben: Für ein Mitweltverständnis in Bildung, Politik und Wirtschaft.

Es geht vielleicht weniger darum, alles zu verändern – sondern darum, wieder Teil zu werden. Nicht nur ökologisch, sondern auch kulturell und emotional. Nicht als Benutzer eines Ökosystems, sondern als Mitbewohner, denn wir sind mittendrin.

Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.