Manchmal scheint ein dumpfer Nebel über unserer Zeit zu liegen – schwer von Sehnsucht nach dem Gestern, nach Ordnung, Kontrolle, Eindeutigkeit. Was wir über Jahrzehnte an Vielfalt, Freiheit und neuen Perspektiven entfaltet haben, soll nun wieder eingefaltet werden. Die Welt, sagen sie, müsse „zurück zur Normalität“. Doch gemeint ist Stille.
Liebe Freundinnen und Freunde, zum Earth Day ist vielerorts wieder vom Schutz der Umwelt die Rede. Aber vielleicht liegt genau hier ein Denkfehler: Wir sprechen von Umwelt, obwohl wir eigentlich Mitwelt meinen. Was ist der Unterschied? Umwelt ist das, was uns umgibt. Außen. Entfernt. Etwas, das wir betrachten, gestalten –
Dürfen wir als Kulturschaffende weiterhin die sozialen Medien von US-Technologiekonzernen wie Meta, Google oder Elon Musk nutzen – oder ist das ungefähr so konsequent, wie Bio-Gemüse in Plastiktüten zu verkaufen? Eine einfache Frage, mit einer unbequemen Antwort. Denn jede Nutzung dieser Plattformen macht uns zu Teilnehmenden in einem System, das
Liebe Freundinnen und Freunde der Neuen Musik, die Welt befindet sich in einem geopolitischen Umbruch, der die Fundamente der internationalen Ordnung erschüttert. Autoritäre Regime gewinnen an Einfluss, revisionistische Mächte stellen das Prinzip territorialer Integrität offen infrage, und selbst liberale Demokratien zeigen zunehmend neoimperiale Tendenzen. In diesem Kontext erscheint der Ruf
Liebe Freundinnen und Freunde der Neuen Musik, In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Sophia Gubaidulina, einer der bedeutendsten Komponistinnen unserer Zeit. Ihr Schaffen war geprägt von einer unermüdlichen Suche nach Transzendenz, spiritueller Tiefe und klanglicher Radikalität. Mit ihrer Musik durchdrang sie die Dunkelheit, um das Licht zu finden –
In unserer Zeit des digitalen Wandels stehen Kultur, Kunst und Musik unter immensem Druck. Der technologische Fortschritt und die digitale Vernetzung haben zwar unbestreitbare Vorteile gebracht, doch es gibt auch beunruhigende Tendenzen, die oft übersehen werden. Eine dieser Tendenzen ist die Entropie, die bezogen auf den kulturellen Bereich, die allmähliche
Die Welt des Schlagzeugs hat in den letzten hundert Jahren einen bemerkenswerten Wandel erfahren. Einst vor allem als Mittel zur Unterstützung des Rhythmus angesehen, hat sich das Schlagwerk emanzipiert und einen zentralen Platz im Orchester eingenommen. Heute sind Schlaginstrumente nicht nur Rhythmusgeber, sondern auch klangliche Wegbereiter für Innovationen in der
Ich, Tristan Claudia Roth, unsere geschätzte Kulturstaatsministerin, wagte es, in den heiligen Hallen Bayreuths einen Vorschlag zu machen, der Wagnerschen Sturm und Drang entfesselte. Sie, unerschütterlich wie eine Brünnhilde im Angesicht des Drachen, verteidigte ihre Idee, das ehrwürdige Festspielhaus mit dem Ziel, eines der wichtigsten Festivals auf der Welt für
Liebe Leserinnen und Leser, die Geschichte der Neuen Musik nach dem Zweiten Weltkrieg ist eng verbunden mit der Reaktion auf die Vereinnahmung der Musik durch das nationalsozialistische Regime im sogenannten Dritten Reich. Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde Musik politisiert und für ideologische Zwecke missbraucht, sei es durch die Texte
ACHTELTON entstand aus dem Wunsch, Musik als lebendigen, interaktiven Prozess zu erleben und zu vermitteln. Was als kleines, leidenschaftliches Projekt begann, entwickelte sich schnell zu einer Plattform, die ungewöhnliche Klänge und kreative Freiheit in den Mittelpunkt stellt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Idee der „Werkstatt“. Diese Werkstatt versteht