Neue Musik in Hitzacker (Elbe)

Konzert 14.09.2024 | 19:00

#08 ALTE UND NEUE MUSIK IM DIALOG

konzert

Irene Kurka (Sopran), Martin Wistinghausen (Bass)

Musik für Sopran, Bass und mehr

Ort Kunstraum Oktogon, Hitzacker (Elbe)

Irene Kurka und Martin Wistinghausen haben sich 2018 zu einer außergewöhnlichen Zweierformation zusammengeschlossen: Sopran und Bass, höchste und tiefste Stimme treten in einen reizvollen Dialog.

In Hitzacker präsentieren sie eine Reihe von Stücken, die in ihrem Auftrag entstanden sind und vom Duo zur Uraufführung gebracht wurden: etwa Leah Muirs „The keen illimitable Secret of Begin“ (2020) und Nikolaus Brass’ „nutzlos zu sein“ (2022).

In der Alten Musik kommen die beiden Stimmen nicht zusammen, es existiert keine entsprechende Literatur, auch da männliche und weibliche InterpretInnen lange nicht gemeinsam auftreten durften. Und doch schlagen die beiden den Bogen vom Mittelalter in die Gegenwart: Solostücke von Hildegard von Bingen und aus der Gregorianik erzählen von Einsamkeit, richten den Blick von der Erde in höhere Sphären. Dem stehen Solo- und Duostücke aus dem 21. Jahrhundert gegnüber, die sich – etwa in Carter Williams’ „Canticum Cantorum“ (2021) – ganz direkt auf historische Texte und Klänge beziehen, oder mit alten Gesängen direkt verzahnt sind – wie in Martin Wistinghausens Haikus (2022).
Kurka Wistinghausen Duo
Foto: Tanja de Maan
programm

gregorianisch
Antiphon «Quod dico vobis» – «Exultate» – «Gloria»

Hildegard von Bingen
Antiphone

Martin Wistinghausen
«Fünf Haikus» für Sopran und Shrutibox (2022)

Leah Muir
«The Keen Illimitable Secret of Begin» für Sopran und Bass (2021)

Nikolaus Brass
«3 Duette aus nutzlos zu sein» für Sopran und Bass (2022)

gregorianisch
De Profundis clamavi (Psalm 130)

Stephan Marc Schneider
«psalm 130 – deep trip für einen Bass» für Stimme, Shrutibox, beliebiges Schlaginstrument (2019)

Hildegard von Bingen
Studium divinatis | O felix apparitio | O virtus sapientiae

Carter Wiliams
«Canticum Canticorum» für Sopran, Bass und Live-Elektronik Elektronik (2022)

künstler*innen

Sopran und Bass, höchste und tiefste Stimme treten in einen reizvollen Dialog

Irene Kurka, Portrait
Foto: Tanja de Maan
Irene Kurka, Sopranistin, Autorin und Podcasterin, zählt zu jenen Persönlichkeiten, die dem heutigen Musikleben innovative Impulse geben. Sie ist als tiefgründige, wandlungsfähige und hingebungsvolle Interpretin insbesondere der zeitgenössischen Musik bekannt. Irene Kurka ist eine international gefragte Sängerin und Darstellerin und zahlreiche Komponisten (unter anderem Moritz Eggert, Iris ter Schiphorst, Christopher Fox, Charlotte Seither, Nikolaus Brass und Farzia Fallah) schrieben und widmeten ihr Stücke, nicht zuletzt für CD- und Rundfunkaufnahmen. Mittlerweile hat sie über 320 Uraufführungen gesungen.

Seit 2009 beschäftigt sich Irene Kurka intensiv mit dem Repertoire für Stimme Solo. Es folgten drei CD-Koproduktionen für Stimme Solo mit dem Label Wandelweiser und dem bayerischen Rundfunk.

Als aufmerksame Beobachterin nicht nur der „Neuen“ Musik-Szene gibt sie ihren reichen Erfahrungsschatz in dem Podcast „neue musik leben“, der weltweit gehört wird, und den dazugehörigen Büchern weiter.

Konzerte u.a. mit Hezarfen Ensemble Istanbul, musikFabrik, notabu, Wandelweiser, Ensemble Garage und auf Podien wie Tonhalle Düsseldorf, Konzerthaus Berlin, GRM Radio France, Huddersfield Contemporary Music Festival, L’auditori Barcelona, Theater Dortmund, Arte Biennale Venedig, Musica Sacra Maastricht, Acht Brücken – Musik für Köln, Cafe Oto London, Counterflow Festival Glasgow, u.v.a.Irene Kurka wurde mit mehreren Preisen und Stipendien ausgezeichnet.
Martin Wistinghausen, Portrait
Foto: Christian Palm
Martin Wistinghausen – Komponist und Sänger geboren in Düsseldorf, studierte Gesang (Kurt Moll, Rudolf Piernay), Gesangpädagogik, Komposition (Ulrich Leyendecker, Adriana Hölszky), Germanistik und Geschichte in Köln, Mannheim, Düsseldorf und Salzburg.

Wistinghausen wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet: 1. Bundespreisträger „Jugend musiziert“ (Gesang solo), Preisträger Gesangwettbewerb der Kammeroper Schloss Rheinsberg, Kompositionspreis der „Berliner Capella“, Förderpreis vocal arts, „Call for Scores“ in Treviso und beim Festival Risuonanze. Stipendiat des DAAD, der Adenauer-Stiftung, des Richard Wagner-Verbandes und der „Fondation Bartels“. 2017 Kirchenmusik-Kompositionsstipendium Düsseldorf, 2018 Stipendium Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf (Brandenburg), 2019 Förderpreis für Musik der Landeshauptstadt Düsseldorf, 2024 Stipendium der Bogliasco Foundation.

Als versierter Interpret vor allem Alter und Neuer Musik konzertiert er im In- und Ausland, mit namhaften Ensembles wie „Musica Fiata Köln“ und L’arpa festante. Zahlreiche Komponist*innen haben Solowerke für seine Stimme komponiert, unter ihnen Jan Kopp, Ernst Bechert, SM Schneider, Sabina Ulubeanu und Ulrich Leyendecker.

Seine Werke erklangen bei diversen Festivals, im Rundfunk und wurden von Ensembles wie dem „Österreichischen Ensemble für Neue Musik“, den Stuttgarter „Neuen Vocalsolisten“, AuditivVokal Dresden, dem Chorwerk Ruhr sowie dem Kurpfälzischen Kammerorchester aufgeführt. Kompositionsaufträge etwa von der Komischen Oper Berlin, dem Heidelberger Theater und dem Konzerthaus Dortmund.

Seit 2016 präsentiert er sein Bass-Solo-Programms „De Profundis“ – bisher in Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, der Kunststation Sankt Peter in Köln, in Berlin („Unerhörte Musik“), Stuttgart und Wien.
veranstaltungsort

KUNSTHALLE OKTOGON
Am Landgraben 1
29456 Hitzacker (Elbe)